Mittwoch, 28. September 2022

Spaghettikürbis gefüllt

 Vor einigen Jahren waren wir - damals noch mit den Kindern - beim Kürbisfest in Klaistow, dort ist eigentlich ein Spargelhof, aber das Konzept ist so ähnlich wie bei Karls Erdbeerhof, regionale Landwirtschaft und Produkte mit Kinderspektakeln zu verbinden und das Ganze immer angepasst an die Jahreszeit. Das ist ganz nett, man kann Schmalzstullen essen, die dicksten Kürbisse Deutschlands und Brandenburgs bewundern und anschauen, welche Figuren man aus verschiedenen Kürbissen zusammenbauen kann. Was uns aber vor allem von Anfang an fasziniert hat, waren die hunderte verschiedene Kürbissorten - inzwischen weiß man ja, dass es mehr gibt als Hokkaido und Butternuss und diese Dinger, die zu Halloween ausgehöhlt werden, aber damals kannte ich da wirklich wenig. Jedenfalls haben wir dort den Spaghettikürbis entdeckt, dessen Fleisch - so die Beschreibung - nach dem Kochen lange Fäden zieht, wie Spaghetti halt. Ich habe eine Weile gebraucht um rauszukriegen, wie man ihn zubereitet und zwar so, dass er auch schmeckt. Und mein Favorit kommt heute hier. Übrigens gibt es Spaghettikürbisse inzwischen sogar im Kaufland, die sind also wirklich kein Geheimtipp mehr. 

Man benötigt für das Rezept, das übrigens absolut variabel ist - das wichtigste ist der Anfang, dass man die Kürbisse gut hinkriegt:

Spaghettikürbisse - ich habe zwei gehabt, einer geht auch oder auch drei - erfahrungsgemäß ist eine Hälfte ausreichend zum Sattwerden

Für die Füllung - die Menge variiert je nachdem wie viele Kürbisse man füllen will
eine Zwiebel
zwei bis drei Knoblauchzehen
Spinat 300 bis 500g - hier tiefgefroren
(optional Champignons)
Frischkäse
Zum Gratinieren
geriebenen Käse und geröstete Pinienkerne

Das Schwierigste an dem Rezept ist der Anfang. Man muss nämlich die zwei Kürbisse in zwei Hälften teilen. Die Schale ist ziemlich hart und man braucht Kraft und ein gutes Messer. Ich versuche immer zuerst den Strunk abzuschneiden und dann den Kürbis senkrecht zu teilen.

Dann müssen die Kerne mit einem Löffel herausgekratzt werden. Den Ofen kann man schon mal auf 200° vorheizen.

Die Schnittflächen werden mit Olivenöl eingepinselt - wenn man will, kann man auch dieses mit Salz, Pfeffer, Kräutern mischen und dann einpinseln.
Die Kürbisse werden nun auf ein Backblech (Backpapier oder -folie nicht vergessen) mit der Schnittseite nach unten gelegt und kommen für ca. 30 min in den Backofen.

In der Zwischenzeit kann die Füllung vorbereitet werden. Klein gehackte Zwiebeln und Knoblauchzehen im Olivenöl anschwitzen und den Spinat dazu tun (damit er auftaut, frischer Spinat geht natürlich schneller).

Nebenbei können die Pinienkerne angeröstet werden.
Wenn der Spinat aufgetaut ist, können - wenn man möchte - auch noch geschnittene Champignons dazu und diese mit gegart werden. Wenn alles gut durch ist, kommt der Frischkäse dazu und alles wird gut und kräftig mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Inzwischen sollten die Kürbisse fertig sein. Sie kommen aus dem Ofen, werden umgedreht (Vorsicht heiß!) und mit zwei Gabeln zieht man das nunmehr weiche Kürbisfleisch spaghettimäßig in Fäden.

Die Kürbisse werden dann mit der Füllung befüllt...
... und mit dem geriebenen Käse und den gerösteten Pinienkernen garniert.
Das Ganze kommt dann nochmal für  ca.15min in den Ofen. Man löffelt dann die Füllung mit den Kürbisfleisch aus der Schale, die nicht essbar ist.

Man kann Spaghettikürbisse auch auf andere Weise befüllen - lecker ist es auch, wenn man das zerteilte Fleisch einfach mit ordentlich Knoblauchbutter einpinselt und kurz mit Käse überbackt, da passen auch angeröstete Schinkenwürfel dazu. Oder man nimmt statt Spinat nur Champignons oder auch Mangold. Vielleicht geht es auch mit Hackfleisch - dann passt das Label vegetarisch nicht mehr...





Samstag, 10. September 2022

Pflaumenkuchen mit Streuseln

 Herbstzeit ist Pflaumenzeit. Dabei mag ich die gar nicht besonders, weil sie mich immer an dieses eingekochte Kompott erinnern, was es früher als Nachtisch gab. Aber die Nachbarin hatte einen übervollen Baum und uns einfach ein paar Kilo an die Tür gehängt und wegwerfen kann man die ja dann nicht. Pflaumencrumble geht immer, das ist schnell und lecker, aber auch in eine Auflaufform geht nur eine begrenzte Menge. Also youtube durchgescrollt und dann ein Rezept gefunden, das wirklich sehr gut ist - so gut, dass ich sogar Pflaumen gekauft habe, um den Kuchen mehrmals zu backen. Er ist nicht schwer, die Mühe liegt allein im Entkernen der Pflaumen und im Mürbeteig kneten. Wie so oft bestehen Boden und Streusel aus dem gleichen Teig.

Man braucht dafür:

800 bis 1.000g Pflaumen 
Für den Mürbeteig:
300g Mehl
150g Zucker
150g Butter 
Prise Salz
1 Packung Vanillezucker
optional: 1 Ei - ich nehme das immer, weil mir sonst der Teig zu bröselig ist und nicht richtig zusammenhält. Wahre Mürbeteighersteller*innen kriegen das wahrscheinlich auch ohne hin.
Für die Vanillecreme
200g Schmand (wenn man den im 250g Becher hat, kann man den auch nehmen)
250g Quark (gern den 20%igen)
1 Packung Vanillepudding
80 bis 100g Zucker

Dann geht es los. Die Zutaten für den Teig verkneten. Beim Mürbeteig ist es immer besser, wenn die Butter nicht zu flüssig ist. Ich fülle Mehl, Zucker, Vanillezucker und Salz in eine Schlüssel verrühre die mit dem Löffel und füge dann die Butter in kleinen Stückchen dazu. Danach muss man mit den Händen kneten - so lange bis sich alles miteinander vermischt hat. Wenn es dann noch zu bröselig ist, kann man ein Ei dazufügen, dann pappt alles besser zusammen. Es sollte am Ende eine Kugel Teig sein.
Vorher

Nachher

Dann wird der Teig in zwei Teile - etwa gleich groß - geteilt und der Teil, der für den Boden gedacht ist, wird in Folie eingewickelt und eine Viertelstunde im Kühlschrank gekühlt.
Jetzt hat man Zeit, die Pflaumen zu entkernen - zwei Hälften schneiden und Kern raus. Ofen auf 180° vorheizen (Ober-/Unterhitze oder Umluft).

Und man kann die Vanillecreme aus allen Zutaten zusammenrühren.
Eine Tarteform sollte gut eingefettet und eingemehlt werden, man kann auch eine Springform nehmen, maximal mit 26cm Durchmesser.
Der gekühlte Teig wird in diese Form gepresst. Am besten geht das mit den Händen - einfach den Teig an verschiedenen Stellen verteilen und dann platt drücken. Am Rand den Teig ein bisschen hochziehen.
Vorher

Nachher
Dann wird die Vanillecreme auf dem Boden verteilt.
Die Pflaumen darauf gepackt...

und alles mit den Streuseln bedeckt, die aus der zweiten Teighälfte kommen.
Der Kuchen kommt dann bei 180 Grad für etwa 40min in den Ofen - eigentlich Ober- und Unterhitze, aber ich backe alles mit Umluft. Geht beides. 

Die Streusel sollte gut gebräunt sein. Ich lasse den Kuchen immer gut abkühlen, weil die Vanillecreme sonst zu wabbelig ist, aber wahrscheinlich kann man den auch warm mit Schlagsahne essen.