Ich weiß nicht mehr, woher ich das Rezept habe; es muss aus einer Zeit stammen, in der ich noch eine Biokiste wöchentlich bezogen habe, denn normalerweise käme ich NIE auf den Gedanken, etwas mit Stangensellerie zu kochen. Das ist eine der wenigen Gemüsesorten, die ich überhaupt nicht mag und die ich niemals kaufen würde, aber wahrscheinlich war das mal in dieser Kiste und ich zu geizig zum Wegwerfen. Dabei soll Stangensellerie die Eigenschaft haben, statt Kalorien zuzuführen, welche abzubauen, eignet sich also hervorragend für die Fastenzeit-Diätküche. Nun ja, in der folgenden Variante vielleicht nicht, aber dafür muss man diesen dominanten Geschmack auch nicht wirklich ertragen. Erstaunlicherweise harmoniert Stangensellerie nämlich hervorragend mit Linsen und Joghurt. Dabei ist es eigentlich egal, welche Linsen man verwendet, auch z.B. in einer roten Linsensuppe passt gut zerkochter und deshalb nicht mehr hervorschmeckender Stangensellerie sehr gut. Diese Variante hier ist mit Hackfleisch und damit nicht wirklich ein Fastenessen. Man braucht dazu:
500 g Stangensellerie (so ein Bündel ist meistens schwerer, ich nehme dann den Rest und friere ihn geputzt und klein geschnitten ein - dann muss man nicht jedes Mal welchen kaufen)
300 g Rinderhack (gemischtes Hackfleisch geht auch und es gehen auch mehr als 300 g)
eine Zwiebel
ein Apfel
150 g braune Linsen
600 ml Brühe (Fertigprodukt)
Öl, Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt
eine Packung Joghurt natur
3 EL geriebener Käse
Gemacht ist es leicht. Ich bereite zunächst immer erst das Gemüse vor, dann muss man nicht fürchten, dass das Hackfleisch verbrennt, während man noch am Sellerieschnippeln ist. Zwiebel und geschälter Apfel werden gewürfelt. Stangensellerie entfasert und in schmale Streifen geschnitten.
Dann in eine tiefen Pfanne Hackfleisch in einem EL Öl bröselig grau braten, Gemüse dazu und mit andünsten. Linsen und Lorbeerblatt hinzufügen und dann alles mit Brühe ablöschen, umrühren. So sieht es aus:
Nun Deckel drauf und leicht köcheln lassen, mindestens 35 min, ggf. noch mehr - das hängt davon ab, wann die Linsen weich sind, gelegentlich umrühren. Wer gern die Linsen vorher einweicht, hat andere Kochzeiten - ich habe das noch nie gemacht. Es geht auch so.
Am Ende der Kochzeit sieht es dann so aus:
Die Linsen haben die Flüssigkeit aufgesaugt; der Stangensellerie ist weichgekocht.
Jetzt kommt das Beste: Der Joghurt wird mit dem geriebenen Käse vermischt und alles zusammen kommt zum Essen dazu.
Das bindet das Gericht noch einmal und gibt einen hervorragenden Geschmack. Eigentlich sollte man noch salzen und pfeffern, aber ich finde, dass durch die Brühe und den Käse ausreichend Würze am Essen ist.
Es ist ein Essen, was vielleicht auf meinem Foto etwas seltsam aussieht, aber es schmeckt wirklich prima und kocht sich praktisch selbst. Man kann dann noch Baguette dazu essen, aber eigentlich braucht es das nicht wirklich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen